Aus der Reihe "Elbsandstein - mylove4you" möchte ich euch heute ein paar der schönsten Elbsandsteinrisse und einige weitere Klassiker für "Liebhaber" dieser Kletterstilrichtung vorstellen.
"Riss bedeutet Leben, Handriss länger leben".
In Anlehnung an den alten Sachsenspruch machen viele Kletterer einen großen Bogen um diese, für mich einmaligen Linien und denken sich vielleicht "Rissklettern bedeutet Leben, Wandkletterei länger leben". Nicht zuletzt, weil Risse im Elbsandsteingebirge oft kaum absicherbar und Vorsteiger Mangelware sind, wie zu DDR-Zeiten Bananen oder Apfelsinen.
Wer sich diese Techniken jedoch einmal angeeignet hat, wird seine Begeisterung kaum mehr unterdrücken können.
Ein "saugender" Handriss ist einfach das geilste, was der Felsensport zu bieten hat.
| Hier im Bild der Felsensportweg (VIIc) auf die Wolfsspitze.
Erstbegehung 1912! Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.
Champagnerriss
An der Wolfsfalle befindet sich der wohl am schönsten zu kletternde Handriss Sachsens. Er hört auf den bezeichnenden Namen Champagnerriss und ist selbst für "Normalsterbliche" Kletterer im Vorstieg möglich. Sicherheitsbewusste können sogar noch zwei Ringe aus der "California" verlängert mit einhängen. Wenn zuvor noch ein paar verlässliche und einfach anzubringende Schlingen gelegt werden, sind zumindest "Dust-Diver" kaum noch möglich. Die Wand "vermessen" kann man natürlich trotzdem.
(Anm. d. Red.: Nach den Kletterregeln ist das natürlich im höchsten Maße unsportlich und kommt dann noch die Ethikkommission vom SBB um die Ecke, bekommst du ein lebenslanges Kletterverbot ausgesprochen!)
Meurerturm
Ganz großes Kino bekommt man am 55m hohen Meurerturm in den Schrammsteinen zu sehen. Allerdings sollte man hier entweder ein sehr hohes Kletterniveau aller Stilrichtungen mitbringen und/oder einen entsprechenden Vorsteiger dabei haben. Hat man erstmal gesehen, auf was man sich da einlässt, wiegt das Pfund eines eventuellen Vorstiegs umso mehr.
Die gigantische Westwand beherbergt fünf der begehrtesten und schönsten Wege im Gebirge.
Angefangen beim Krämerriss, der Route 10, sowie der Westwand. Gefolgt vom Lineal, was seinen Namen natürlich zurecht trägt. Eine kompromisslosere Linie wird man wohl nur sehr selten finden. Die schönste für mich war jedoch die Neue Linie im linken Wandteil, die ich schon vor vielen Jahren einmal klettern durfte. Sie vereint alles was das Kletterherz begehrt. Den Risseinstieg über die Westwand; die knackige Fingerlochpassage mit Mittelteil und den luftigen Ausstieg über die Kante zum wohl einmaligsten aller Elbsandsteingibbel.
Gepriesen sind die Tage, an denen man solche Touren klettern darf. Ein größeres Geschenk kann man von einem Kletterpartner und Freund wohl nicht mehr bekommen.
Danke Martin!
(Anm. d. Red.: Er ist "Meister des Sports" mit 12 Meisterwegen an einem! Tag; die Insider wissen um den sportlichen Wert dieser außergewöhnlichen Leistung.)
Meurerturm - Impressionen
Brosinnadel Talweg - sensationeller Splitter
Elbsandstein - Die Wiege des Freikletterns
ROUTENTIPPS FÜR RISSEINSTEIGER:
Folgende Wege können gut mit UFO's und Schlingen abgesichert werden. Delikate oder exponierte Kletterstellen sind hier nicht zu erwarten. Voraussetzungen sind natürlich auch hier die Beherrschung grundlegender Rissklettertechniken und der verpflichtende Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln gemäß den sächsischen Kletterregeln.
SW-Riss am Titan (V)
AW am Hansestein (V)
Winkelweg am Dreifreundestein (VI-)
SW-Verschneidung an der Lokomotive (VI+)
AW am Amboß (VI)
SW-Riss am Nonnengärtner (VI+)
Geschützte Verschneidung an der Liliensteinnadel (VI)
Nordriss an der Wartburg (V-)
Südrippe an der Wartburg (V+)
Südriss (unterer Teil) am Falkenstein (VI+)
Südwand (unterer teil) am Hohen Torstein (VI+)
Weitere Details siehe im nachfolgenden Fahrtenbuch zum Download.
| SW-Riss am Titan.
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