»Vor dem Vergnügen, sie zu ersteigen, steht das, sie zu sehen«, sagte einmal Gaston Rébuffat. In der Tat hat man im letzten Teil des Hüttenzustieges genügend Zeit, die Granitnadel der Aiguille
Dibona zu bewundern. Eines können wir gleich verraten: Die Touren halten, was der Anblick verspricht. Sie sind abwechslungsreich und gespickt
mit jeder Menge toller Kletterstellen. Dabei wechseln griffi ge
Plattenstrukturen mit kleinen Dächern ab, über die man sich »hinweghenkelt«. Und auch Rissfans kommen auf ihre Kosten. Unerfahrene Risskletterer dürften sich allerdings mit der »Fissure Madier«
einen erbitterten Kampf liefern.
Der Name der benachbarten »Visite Obligatoire« sagt eigentlich alles!
Da dieser »Pflichtbesuch« aber bei vielen auf der Wunschliste
steht, kann es hier schon mal zu etwas Gedränge kommen. Es ist zwar keine Einzelstelle schwerer als VI+, aber damit die Tour zum Genuss wird, sollte ein etwas höheres Kletterniveau vorhanden
sein.
Im oberen Teil gibt es je nach Lust, Laune und Ermüdungszustand
verschiedene Ausstiegsvarianten: Der Klassikfan wählt die »Cannelures
Stofer«, bzw. die »Livanos-Variante«, während der Sportsmann
den Ausstieg über die »Visite« fortsetzt.
Von der klassischen »Voie des Savoyards« konnten wir leider nur den unteren Teil bis zum großen Dach klettern.
Wir sind jedoch sicher, dass der große Rest ebenfalls nicht enttäuschen wird. Der Umgang mit Friends und
Keilen sollte allerdings gut beherrscht werden – auch im Standplatzbau! Ein Gratis-Topo gibt es HIER