Die »Schusterführe« ist eine der älteren Touren am
Hochwiesler und nutzt geschickt die Schwachstellen
der steilen Südwand. Die Linie ist logisch, wenn auch
nicht immer geradlinig oder gar leicht. Den Auftakt bilden
zwei kleine Überhänge in den ersten beiden Längen.
Eine kurze Rampe lässt noch einmal durchatmen,
dann folgt die Schlüsselstelle, eine angstschweißpolierte,
gelbe Wandstelle mit anschließendem griffigem
Riss. In der 5. Seillänge wurde im Zuge der Sanierung
die Routenführung zugunsten einer Plattenvariante
verändert. Diese hat den Vorteil, dass sie schneller abtrocknet.
Die Krönung ist eine griffige Rissverschneidung,
die bereit willig Friends und Keile aufnimmt, bevor
man viel zu früh auf dem flachen Gipfelgrat steht.
Dank der Sanierung gibt es mittlerweile eine solide
Grundabsicherung, doch lässt das kompakte Gestein
wenig Eigen initiative zu und erfordert anspruchsvolle
Freikletterei an nicht immer zuverlässigem Fels.