Trotz der gebohrten Standhaken bleibt die »Cassin«
ein ernstes und nicht zu unterschätzendes Unternehmen,
denn ein Rückzug ist nach wie vor schlecht möglich.
Die vorgegaukelte Sicherheit lockt natürlich auch
unerfahrene oder überforderte Kletterer an, die der
Biwakschachtel am Gipfel wieder zu ihrer Existenzberechtigung
verhelfen.
Die Originalführe wird heute nur noch selten geklettert:
Man steigt nicht mehr über den Gletscher zu, sondern
gelangt vom Einstieg der Nordkante über Bänder zu
den drei markanten Verschneidungen. Auch der früher
übliche Ausstieg durch den brüchigen »Trichter« wird
heute rechts umgangen.
Wer im Stau steht, denke an Hermann Buhl, der im Juli
1952 von Landeck nach Bondo radelte, in vier Stunden
im Alleingang durch die Wand kletterte, anschließend
über die Nordkante abstieg und wieder zurückstrampelte.
Er war der Sache gewachsen – die heutigen Anwärter
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