Wie die meisten Touren von Michel Piola, verdient
auch diese das Prädikat »besonders wertvoll«. Piolas
Spürsinn, eine tolle Linie zu entdecken und auch noch
die nötigen Bohrhaken an den richtigen Stellen zu platzieren,
ist einfach phänomenal. Die Risse bleiben natürlich
clean zum Selbstabsichern.
Am Standplatz vor der dritten Seillänge angekommen,
stockt einem erst mal der Atem: Ein 30 Meter langer
Fingerriss führt, wie mit dem Lineal gezogen, nach
links gen Himmel. Klettertechnisch mit VII– bewertet
(Piola VI+), erfordert er doch eine gute Portion Ausdauer,
denn die zahlreichen Friends und Keile wollen
auch alle der Reihe nach untergebracht werden. Danach
wird es deutlich gemütlicher, und die Tour klingt
mit Genusskletterei aus. Gewidmet wurde die Tour der
Tochter der Hüttenwirtin.