Wie vermutlich alle wissen, waren die ersten Klettereien im Mont-
Blanc-Gebiet eher klassischer Art. Mit der »Marchand de Sable«
(Sandmännchen) änderte sich der Begehungsstil schlagartig. Von
nun an wurden vermehrt Bohrhaken verwendet, um die herrlichen
rotbraunen Granitplatten kletterbar zu machen. Was nicht heißen
soll, dass die Route komplett à la Schweiz Plaisir ausgerüstet ist.
Die Erstbegeher verwendeten Bohrhaken nur dort, wo ein Absichern
mit mobilen Klemmgeräten nicht möglich ist. Daher stellt
die Route einen hohen Anspruch an die Sicherungstechnik – und
zwar im schwierigen Gelände. Immerhin wurden die harten Bewertungen,
für die Piola bekannt ist, teilweise von uns korrigiert.
Die anfängliche Beliebtheit der Tour, mit ca. 40 Begehungen 1983,
165 im Jahr 1984 und stattlichen 205 ein Jahr später, hat heute
deutlich nachgelassen. Dennoch ist an den wenigen schönen
Sommertagen fast immer eine Seilschaft unterwegs. Anziehungskräfte
der Tour sind sicherlich ihr Bekanntheitsgrad und ihre Historie. Wer weniger Wert auf große Namen legt, findet in der näheren Umgebung mit Sicherheit seine individuelle Traumtour.
Obwohl man sich hier im Hochgebirge bewegt, bieten die Touren um die Envershütte alle Annehmlichkeiten eines modernen Sportklettergebietes: kurzer Zugang von der Hütte, die Rucksäcke bleiben am
Einstieg zurück, und der Abstieg erfolgt in aller Gemütlichkeit durch Abseilen.