Königlicher, kupferroter »Doréesgranit« mit Knubbeln, Chickenheads und feinsten Rissen leitet zum Gipfel der Genüsse. Wer bei diesem Anblick nicht dahin schmilzt, dem ist nicht mehr zu helfen! Die ersten beiden Seillängen können noch unter Zustieg verbucht werden, denn die steile, technisch anspruchsvolle Kantenkletterei werden nicht alle so toll finden. Und die Aussicht, bei einem Sturz auf einem Absatz einzuschlagen, zeugt nicht gerade vom Weitblick der Erstbegeher. Umgehung möglich! Für eine Fünfsternetour würden sich viele sicher eine bessere Hakenplatzierung wünschen, zumal einige der Silberlinge neben selbst absicherbaren Rissen eigentlich überflüssig sind und an anderen Stellen besser angebracht gewesen wären. Solch eine Tour hätte wirklich eine durchdachte Sanierung verdient! Doch nachdem Band im Mittelteil gibt es kein Halten mehr. Von dort an verläuft die Route über einen rissdurchzogenen Pfeiler, wie er eleganter nicht in den dunkelblauen Himmel ragen könnte. Jede der Längen begeistert, Meter für Meter. Aber Achtung: In der vorletzten Seillänge wollen Euch die Erstbegeher wieder ans Leder! Anstelle des breiten, nicht absicherbaren Risses können wir jedem wärmstens unsere Linksvariante empfehlen. Dem anschließenden Plattenrunout muss sich nur stellen, wer die entscheidenden Friendpositionen nicht findet. Und wer danach die letzte Länge auslässt, verpasst auch nicht allzu viel, denn obendrein wurde am Gipfel kein Abseilstand eingerichtet.