Welche Zutaten braucht man eigentlich für eine Plaisirtour?
Man nehme jede Menge festen und griffigen
Fels, dazu außergewöhnliche Felsstrukturen, sonniges
Ambiente mit grandioser Rundumsicht und natürlich
eine gute Absicherung! Fehlen nur noch homogene
Schwierigkeiten mit einer genialen Schlüsselstelle,
und fertig ist der Plaisirkuchen.
Die »Trügerische Sonne« dürfte nicht zuletzt wegen
der hervorragenden Absicherung jeden Genusskletterer
begeistern. Die ersten drei bis vier Seillängen sind
allerdings nur der Zubringer zum fantastischen oberen
Teil, der mit einer steilen Verschneidung beginnt. Über
einen griffigen Traumpfeiler gelangt man zur schwierigsten
Passage: Ein luftiger Quergang leitet zu einem
abdrängenden Riss mit vielen tollen Henkeln. Kurz danach
führt ein ausgesetzter Grat hinüber zum Gipfel,
der einen großartigen Ausblick über das Gletscherbecken
des Glacier Noir erlaubt.
Einzig der obere Teil der Abseilpiste kann Anlass zur
Klage geben, wenn sich das Seil verhängt und man als
letzte Seilschaft unterwegs ist. Ein früher Aufbruch erhöht
die Chancen, dass nachfolgende Kletterer das
Seil befreien. Außerdem scheint die Sonne nur bis ca.
14 Uhr in die Wand.
Und wer den Tag noch mit einem Sahnehäubchen garnieren
möchte, gönnt sich ein leckeres Abendessen in
den Restaurants im Tal.