In einem wilden abgelegenen Kessel unter der Aiguille
du Fou und Pointe de Lepiney steht auf dem Glacier
de l’Envers de Blaitière die kleine Pointe d’Orient. Der
Zugang dorthin ist zwar einfach, aber leider nur im
Frühsommer bei gut eingeschneitem Gletscher möglich.
Dabei sollten auf dem Band im unteren Teil allenfalls
noch Schneereste liegen. Somit ist das Zeitfenster für
diese Unternehmung sehr kurz. Bis zum ersten Turm ist
es eine feine Plaisirtour, die auch Alpineinsteigern empfohlen
werden kann, sofern sie schon über Grundkenntnisse
in Hochgebirgszustiegen verfügen. Die Kletterei
führt abwechslungsreich über griffige Platten und Wandstellen,
die gut mit Bohrhaken abgesichert sind, während
in den Verschneidungen und Rissen Erfahrungen
mit mobilen Sicherungsgeräten gesammelt werden können.
Der zweite Turm – und vor allem der Rückweg von
diesem – verlangt einen versierteren Alpinisten, der
nicht nur mit Friends umgehen kann, sondern sich auch
im alpinen Gelände zu bewegen weiß und die Übersicht
behält. Sollte sich nämlich das Seil verhängen, wird’s
sehr ungemütlich! Wer auf den oberen Teil nicht verzichten
kann und auf Nummer Sicher gehen möchte, muss
Schuhe und Steigeisen mitschleifen, um im Notfall über
den zerklüfteten Gletscher absteigen zu können.