Die »Morbegnesi« ist ein selten begangener und in den Schwierigkeiten nicht zu unterschätzender Klassiker. In den ersten beiden Längen geben Risse und Verschneidungen den Weg vor, bevor es im Mittelteil etwas beliebig weitergeht. Hier ist alpiner Spürsinn gefragt! Danach kann entweder die Originalroute gesucht oder auf der wilden Kopp/topoguide Variante ausgestiegen werden. Am zweiten Rampfrissdach hat anscheinend schon mal ein Vorsteiger kapituliert, was die mutig angebrachte Abseilschlinge an einem Klemmblockbeweist. Für gute Risskletterer ist die folgende »Kopp-Verschneidung« ein Muss. Ansonsten kann man sich auch den alten Stichtbohrhaken des Originals anvertrauen. Unerschrockene Gemüter mit einem ausgeprägten Risikobewusstsein können nach der Abseilbesichtigung noch die »Amarcord« in Angriff nehmen, bzw. die ersten vier lohnenden Seillängen der »Granitella« anhängen.