Erst ganz am Ende des langen und steilen Zustiegs erblickt man vom idyllisch gelegenen Bärenlahnersattel den Sitz des Zeus. Inmitten von Edelweißkolonien im verfärbten Herbstgras hat er wirklich
ein fantastisches Zuhause. Wer als Kletterer diesen »Olymp« über die steilen grauen Kalkplatten besteigen möchte, sollte sich auf anhaltend schwierige Kletterei mit einigen plättenden
Blockierzügen einstellen. In den ersten sieben, sehr homogenen Seillängen bietet die Route schönen griffigen Löcher- und Leistenspaß. Dort wurden die Bohrhaken so angebracht, dass die schwierigen
Stellen immer sehr gut gesichert, aber dennoch ehrlich zu klettern sind. Ein perfekter Erstbegehungsstil, wie wir meinen! Danach werden sich die Meisten leider mit harter technischer Kletterei
anfreunden müssen. LeistungsstarkeFingerkraftspezialisten und Fußtechnikwunder könnendagegen zumindest mal einen on-sight-Versuch starten. Der feingriffige Fels ist allerdings nicht so leicht zu
lesen, und die von den Erstbegehern vorgeschlagene Bewertung (VIII+) haben wir etwas angehoben. Leider wurde auch in der letzten Länge, anstelle leichterer Varianten, die durchaus rechts oder
links möglich gewesen wären, einer schwierigen Plattenstelle der Vorzug gegeben. Somit ist auch hier für die Meisten technische Kletterei nötig, bevor einige Versöhnungsmeter zum Gipfelgrat
leiten.