Zum Aufwärmen sind die »RH1« oder »Pro7« links der Abseilpiste hervorragend geeignet, bevor die »Schneidigen Indianer« den Bleichgesichtern den Schneid abkaufen könnten. Es gibt nicht viele
Routen, die so eindrucksvoll und ausgesetzt sind – die Dramaturgie gleicht dem Drehbuch eines Westernstreifens, bei dem hoffentlich die einsteigenden Indianer ihr Happy End erleben. Denn nach der
zweiten Seillänge ist ein Rückzug nahezu nicht mehr möglich!
Gemütlicher geht es da schon in den »Föhnfischen« oder den »Hiltinatoren« zu. Hier jagt ein Henkel den nächsten. Angesichts der Steilheit ist es fast unglaublich, dass über weite Strecken »nur«
VI-er Kletterstellen zu bewältigen sind. Die »Mädels« werden in den unteren, wasserzerfressenen Seillängen ganz schön »gepiekst«, während es durchaus sein könnte, dass in den beiden
Ausstiegslängen ein Gewitter über ihre Jungs hereinbricht. Gleich links der »Mädels« kommen die harten »Burschen« zu ihrem Recht, und im »Versteckspiel« können dann beide wieder einträchtig auf
Griffsuche gehen. Schwierig ist nur, das Versteck zu finden.
In der »Wohngemeinschaft« finden die Besucher in den ersten beiden Längen interessante Verschneidungskletterei, während die folgenden über wasserzerfressene Platten und Wasserrillen in Vollendung
führen. Der »Plattenchecker« macht in der derben, letzten Seillänge seinem Namen alle Ehre. Diese ist nur mit großem Engagement oder A0 zu klettern. Davor wartet Wandkletterei mit vielen
Graspolstern. Allenfalls eine Ausweichtour bei viel Andrang in den anderen Routen.