Die »Children of the moon« war eine
der ersten modernen Routen in diesem
Bereich der Aiguille de Roc. Sie
verläuft im unteren Teil über teils
eigenartige helle Felsstrukturen,
die von weitem brüchig aussehen.
Doch in Realität ist der Granit herrlich
griffig, was sich zunächst auch
schwierigkeitsmindernd bemerkbar
macht. Zumindest, solange man
der Originalroutenführung folgt. Im
Zuge der Erstbegehung des oberen
Teils wurde die Linie nämlich etwas
begradigt und mit einigen Plattenpassagen
angereichert, was vielleicht
nicht Jedermanns Geschmack
ist. Diejenigen, die lieber klassisch
unterwegs sind, finden mit etwas
Spürsinn sicher noch die von uns
nachvollzogene alte Linie. Im Übrigen
hat Michel Piola seine ursprünglichen
Bewertungen zum Teil um
1–2 Grade angehoben, was an einigen
Stellen allerdings immer noch
recht knapp bemessen war...
Der obere Teil führt durch ästhetische
Risse, die teilweise auch als
solche mit der entsprechenden
Technik zu klettern und selbst abzusichern
sind. Hier darf Granitklettern
in seiner reinsten und elegantesten
Form erwartet werden.