Wer eine relativ leichte Route in einer eindrucksvollen
Umgebung klettern möchte, bekommt mit der »Que
Justice« ein gutes Angebot. Als Bonus erhält man tolle
Einblicke in die umliegenden Wände dieses außergewöhnlichen
Sektors mit all seinen fantastischen Linien.
Schon alleine der Zustieg dorthin via Tyrolienne,
über Hühnerleitern und Baumhangelcouloirs ist sehr
unterhaltsam. Bei nur vier Seillängen sollte man allerdings
nicht zu viel erwarten. Uns wurde die Route
als übersichertes Plaisir verkauft, und so haben wir
sie als Aufwärmprogramm für die daneben startende
»L’Encastête« genutzt. Im Diplomatenfranzösisch hieß
dies »Équipement très démocratique«. Aber eine Demokratie
lässt ja bekanntermaßen auch Spielraum für
unterschiedliche Meinungen.
Nach einer kurzen Querung und Abseilfahrt steht man
dann gut aufgewärmt unter der ersten Hammer-Ausdauerlänge
der »L’Encastête«. Nach zwei tollen Seillängen
lässt die Kletterei allerdings mehr und mehr
nach. Kein Wunder! Denn erstens kann kaum noch
was Besseres nachkommen, und zweitens verlaufen
die beiden letzten Längen gemeinsam mit einer ehemaligen
A2-Technotour.
Erwähnenswert noch, dass bei den Ursprungsbewertungen
die schweren Einzelstellen »vergessen« wurden,
diese nach oben hin immer biestiger werden und
so den Kletterfluss etwas hemmen können. Zwerge
dürfen sich hier ganz schön was einfallen lassen! Insgesamt
eine eindrucksvolle, tagesfüllende Unternehmung
mit einem äußerst luftigen Abseilrückweg.