Die »Trous Secs« ist einer der älteren Klassiker und, sagen wir mal,
»mittelmäßig benutzt«. Bis zur kompletten Sanierung wird sich die
Zahl der Begehungen kaum nennenswert erhöhen. Bis dato wurden
nur die Stände und die oberste Seillänge saniert. Die ersten
vier Längen bieten in Verbindung mit dem alpinen Zustieg über
die »Pichenibule« schöne Kletterei und gute Aufwärmlängen. Danach
wird es ziemlich technisch, mit vielen handschweißpolierten
Dullen, unzuverlässiger Absicherung und für unseren Geschmack
wenig ansprechender Kletterei. Die letzten Meter entschädigen
dann noch mal.
Die »Afin« war eine der ersten Routen, die von oben mit Bohrhaken
eingerichtet wurde. Sie folgt keiner klassischen Linie. Ein Novum
zur damaligen Zeit! Mit der Absicherung wurde ebenfalls ein neues
Kapitel Klettergeschichte im Verdon aufgeschlagen. Heute wird
man diese wahrscheinlich als eher fordernd empfinden. Nur Sterben
muss in dieser Route wohl keiner mehr – wie der Name schon
sagt. Doch wer sich in den zwar griffigen leichteren Passagen einen
Patzer erlaubt, wird zumindest mit einigen »Kratzern« belohnt. Kletterer,
die in der Halle »aufgewachsen« sind, sollten das wissen und
vorm Abseilen darüber nachdenken, ob sie sich diesen Anforderungen
stellen. Nachdem in den unteren Längen das Speckendstadium
bereits erreicht wurde, kann man nur noch erahnen, wie begeisternd
die Felsqualität einmal gewesen sein muss. Die Kletterei ist
allerdings nach wie vor noch hervorragend, und die Ausstiegsvariante
der »36-15« wird anscheinend auch deutlich weniger beklettert.