Die Route wurde uns als »nochmal überarbeitet« angepriesen.
15 Expressen sollten nötig sein, was auf eine sehr enge Absicherung
schließen ließ. Und nachdem die Tour erst vor einigen
Jahren saniert wurde, bestand die Hoffnung, dass der Fels noch
jungfräulich rau und zerfressen wäre. Letzteres trifft auch voll
ins Schwarze. Allerdings wurden gleich auf den ersten Metern
unsere Französischkenntnisse in punkto Sanierungsverständnis
etwas aufgebessert. Denn mit »revu et corrigé« – wörtlich
übersetzt: »nochmal angesehen und korrigiert« – meinten die
Autoren in Realität eine »Auffrischung« der alten 8mm-Spit mit
neuen Laschen. Und an den Ständen angekommen, baumelten
jedes Mal noch vier bis acht ungenutzte Expressen am Gurt.
Aber wenn es nicht immer wieder etwas Kurioses gäbe, hätten
wir ja nichts mehr zu berichten. Einmal abgeseilt, gibt es hier
jedenfalls nur die Flucht nach oben oder einen langen Rückweg
über den Sentier Martel. Also Augen zu und durch! Immerhin ist
die Kletterei sehr ansprechend und der Fels fantastisch. Wer mit
den Risiken und Nebenwirkungen bewusst umgehen kann, darf
sich auf eine tolle Route freuen.