Wer die »Nikibi« schon kennt – wer eigentlich nicht...? – und in Sachen Schwierigkeiten
noch eine Schippe drauflegen kann, darf hier nun nochmal Hand
anlegen. Leider hat sich sowohl was die Absicherung, als auch das Schwierigkeitsempfinden des Erstbegehers betrifft, so einiges im Laufe der Jahre
verändert. Er richtet nun seine Touren durchweg sparsamer ein und bewertet
sie um einen ganzen Grad zu niedrig. Schade! Warum nur, und wem ist damit
gedient? Aber vielleicht empfinden wir das mittlerweile auch nur so?
Die »Belle époque« ist eine Route für heiße Tage. Denn die Aufwärmlängen
verlaufen nordseitig, und mit einem kurzen luftigen Quergang werden die
Schlüsselseillängen in der atemberaubend steilen Gipfelwand auf der Nordwestseite
erreicht. Bis auf den Quergang verläuft die Route entlang von Rissen,
und stellenweise sind diese als solche zu klettern. Glücklicherweise
kann dadurch die Absicherung etwas »gepimpt« werden. Schade nur – aber
in Südtirol natürlich üblich –, dass auf einen Abseilstand am Ausstieg verzichtet
wurde und man so die Schuhe als Zusatzballast durch die Tour trägt.
Die Grasmatten auf dem Plateau sind dafür aber außerordentlich hübsch
und laden zu einer Rast ein.