»Früher oder später werden alle dort vorbeikommen.« Ein treffender
Tourenname. An den sechs fantastischen und überaus
homogenen Seillängen kann man einfach nicht vorbeigehen.
Eine Promenade für alle, die mit etwas Reserven an diese
Route herangehen, und somit die Kletterei wirklich genießen
können. Die ersten beiden Längen sind steil und griffig; in der
dritten sorgt ein Plattenschleicher für Abwechslung. Danach
folgt eine Hammerlänge auf schwarzem Edelfels mit kleinen
Schüppchen und feinen bissigen Griffen. Auch die nächsten
Längen halten noch sehr hübsche Kletterstellen bereit, bevor
die Route etwas rechts oberhalb des Poire-Gipfels ausklingt.
Wer möchte, kann noch drei einfache Längen anhängen. Von
unten betrachtet sehen diese allerdings wenig einladend aus
und sorgen auf dem Rückweg sicher für Seilsalat.
Mittlerweile wurde rechts daneben die »La part des anges« eingerichtet,
deren erste Länge wir zunächst irrtümlich als Einstieg
der »Ils y passeront tous« wählten. Im Nachhinein betrachtet
war dies eine hervorragende Alternative. Denn der Rest, den
wir wenige Tage später in Angriff nahmen, wusste nicht restlos
zu überzeugen. Es wechseln athletische mit plattigen Passagen,
und im Mittelteil gibt es eine satte Runde an Quergängen
durch die Dachzone. In Kombination mit den vielen geschlagenen und modellierten Griffen sowie einigen A0-Stellen war das nicht ganz nach unserem Geschmack. Hoffentlich macht dies keine Schule!
Sorry, aber mit etwas mehr Übersicht und weniger Klettermetern hätte man hier mehr erreichen können. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt über weite Strecken dennoch gute Kletterei auf tollem
schwarzen Fels geboten.