Auch wenn der Aufstieg zur Hütte sich etwas in die Länge zieht, rechtfertigt der griffig-steile Granit doch alle Aufstiegsstrapazen.
Und die freundliche familiäre Atmosphäre in dem buckligen Steinhüttchen, das wie auf einem Adlerhorst platziert wurde, trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei. Oben angekommen, blickt man in das
Amphitheater einer schwindenden Gletscherwelt. Wir dagegen klettern auf sonnengewärmtem rötlichen Granit. Im unteren Teil führen die beiden mittleren Routen über teils plattigen, aber doch meist
griffigen Fels, während nach dem Band jeder Klettermeter für anhaltende Begeisterung sorgt. An manchen Stellen ist etwas Spürsinn
für die richtige Routenwahl nötig, da es nicht überall wegweisende Bohrhaken gibt. Wer sich also im alpinen Gelände zu bewegen weiß, wird hier ein bis zwei ruhige Klettertage verbringen können.
Bei schönem Wetter und mit entsprechender Ausdauer können beide Routen
an einem Tag geklettert werden.
Links nebenan wartet dann noch der »Arête des druides«, der eigentlich gar
kein Grat ist. Die Route verläuft rechts des Hauptgrates durch eine Wandzone
mit fantastisch strukturiertem Granit. Den oberen Teil haben wir nicht mehr
geklettert, denn er verspricht kaum den gleichen Genuss wie die beiden genialen
Längen davor. Auch für diese Route kann etwas alpiner Sachverstand nicht
schaden!