Von der Skistation aus gesehen, sind diese beiden Türme auf jeden Fall ein Blickfang. Und Nachdem wir zwei Stunden den Zustiegsweg gesucht hatten, wollten wir nach Sichtung der ersten moosigen
Meter eigentlich gar nicht mehr einsteigen. Doch die Erfahrung lehrt: Erst die Tour klettern, dann urteilen! Nach einem etwas holprigen Start gilt es schon in der zweiten Seillänge, ein
interessantes Dach zu überwinden bzw. zu umklettern. Und in der dritten Länge bekommt man dann vor Augen geführt, wie schön Klettern eigentlich sein kann. Danach haben wir sage und schreibe
fünfmal ein- und denselben mittleren Friend 50 Zentimeter unterhalb der zu hoch platzierten Bohrhaken gelegt, um heikle Einhängemanöver zu vermeiden. Die Dellenplatte und der anschließende
Fingerriss entpuppten sich ebenfalls als sehr hübsch. Nur schade, dass die logische Linie in der Verschneidung nicht vom Moos befreit und eingebohrt wurde. Zum Abschluss kommen die
Plattenspezialisten zum Schaulaufen. Die »Passagers du Vent« war eine der ersten modernen Routen im Tal und wird mittlerweile anscheinend nur noch selten wiederholt. Wer allerdings schon alle
Toptouren kennt und mit ein paar A0-Stellen gut leben kann, bekommt hier noch ein durchaus lohnendes Ziel angeboten.