Im Herzen der Vacca-Schlucht – die sich im Übrigen auch gut für Canyoningtouren anbietet– thront majestätisch der Castellu. Alte Ruinen und Mauerreste aus einer Zeit lange vor der unsrigen,
dienten wahrscheinlich als Rückzugsmöglichkeit oder zur Verteidigung. Beim Abstieg kommt man direkt an den gut erhaltenen »Tafoniwohnungen« vorbei. Damals wurde dort vermutlich einer der ersten
prähistorischen IIIer oder IVer geklettert. Die »Voie Allegria« gibt allen Anlass zur Freude: Tafonigenuss in Reinstform, so wie ihn unsere Vorfahren womöglich schon genossen haben, könnte wohl
am treffendsten diese traumhafte Kletterei beschreiben. Der Schlüssel, um dorthin zu gelangen, ist die 5 Meter hohe Einstiegswand. Danach steht dem Vergnügen und Staunen nichts mehr im Weg.
Vorausgesetzt, der Vorsteiger navigiert auf der richtigen Fährte durch das Labyrinth der Tafonis. Auch wenn es kaum Spuren gibt, sollte es mit etwas alpiner Erfahrung möglich sein, den
einfachsten und griffigsten Weg zu finden. Vielleicht stehen ja auch noch manche unserer Steinmänner an den Ständen?! Absoluter Hammer ist die »Headwall«: Von unten schon unglaublich
beeindruckend und abdrängend, verlangt sie doch »nur« den VI. Bierhenkelgrad. Ein Wunderwerk korsischer Natur!