Jeder, der den Schweizer „Eldorado-Dom“ kennt, kann erahnen, was ihn hier erwartet. Wer in der „Eldorado“ Spaß haben möchte, sollte Platten wirklich gerne klettern und dafür die bequemen „Slicks“ einpacken. Die Route schlängelt sich von einem Plattenaufschwung zum nächsten und lässt etwas den Wandcharakter vermissen. Der Vorteil davon: Die Standplätze sind sehr bequem und geräumig. In der vorletzten Länge wartet als Durchstiegscrux ein herber Plattenrunout. Wir wechselten hier in den rechten Riss und brachten dort unsere ansonsten wenig hilfreichen Friends zum Einsatz. Anspruchsvoll! Sowohl die Szenerie als auch die Farben und das Ambiente am Gipfeldom sind beeindruckend. Kaum zu glauben, wie viel Fels in der schier undurchdringlichen Macchia noch herumsteht.
Die „Aguirre“ war eine der ersten Routen, die durch diesen Plattenpanzer gelegt wurde. Dabei wechseln Platten mit sehr „speziellen“ Rissen und Kaminen, die eine ganz eigene Technik verlangen, wie sie sonst vor allem im Elbsandstein oder Yosemite nötig ist. Man benötigt schon etwas Gelassenheit, die nötige innere Ruhe und natürlich eine gute Technik, um hier nicht ins Schwitzen zu geraten. Auf den Platten hingegen hilft nur ein abgebrühtes Gemüt; Augen zu und durch: „Marche ou Crève“ – Laufen ohne anzuhalten. Ein Blick nach unten könnte mit einem Nähmaschinensyndrom quittiert werden…