Wie so oft, wenn reichlich Vorschusslorbeeren vergeben werden, erwartet man viel. Zu viel? Das Ambiente ist jedenfalls phänomenal, und die Tafoniwand der „Jeef“ schlicht genial. Fotos aus dieser Passage haben die Route weithin berühmt und begehrt gemacht. Ansonsten verläuft sie großteils über herrlich griffigen Granit entlang feiner Risse und Schuppen, und auch die „Hangel-Reibungsrampe“ mit ihrem etwas rampfigen Einstiegsriss ist grandios. Einzig der obere Teil des „Elefantenrückens“, über den beide Routen zum Gipfel aussteigen, dürfte nur wahre Plattenfans zum Jubeln bringen. Stellenweise sollte man sich auf einen harten Fight einstellen – oder es locker angehen und sich zwei-, dreimal über plattige Passagen hochmogeln, zum Beispiel am Anfang der dritten Länge. In der sechsten Länge haben wir einen Baum zur Fortbewegung genutzt, der den Weg zum Poser-Tafoni erleichtert. Danach dürfte die Länge frei möglich sein und je nach Reichweite im IX. Grad einchecken.
Im „Elefantenrücken“ sind die Schwierigkeiten etwas moderater, und beim Abseilen nach der „Jeef“ haben wir gesehen, dass die zweite bis fünfte Länge erfreulich griffige Kletterei bieten. Das war für uns der Grund, dort noch mal Hand anzulegen. Auch wenn wir es wegen Windkapriolen von über 100 Stundenkilometern wieder nicht geschafft haben, uns auf den oberen Platten „festzuhalten“.
Insgesamt sind beides tolle Unternehmungen, wenn man nicht gerade Weltklasserouten erwartet!