An der Spenicazzia findet sowohl der Genuss-als auch der Sportkletterer zwei absolut lohnende Ziele im stillen Seitental des Rivisecce. Genießer der »Westkante« werden vor allem in der steilen
Tafoniwand der vierten Seillänge in Staunen versetzt, wobei der Weg dorthin ebenfalls schon über schönen griffigen Fels führt. Sportler in der »Aqua« kommen wahrscheinlich kaum aus dem Jubeln
heraus, so rasch folgen originelle Passagen aufeinander. In der ersten Länge ist zwar von all dem noch nichts zu merken, doch die nächste gibt bereits einen Vorgeschmack darauf. Die originelle
Schluchtquerung führt zu einem Spreiz-, Stemm- und Klemmkamin, der je nach Klettertechnik entweder im V. oder im VII. Grad absolviert werden kann. Danach folgt eine kurze Boulderstelle oder die
Umgehung selbiger. Ein regelrechter »Granitkartoffelacker« leitet zum abschließenden Tafonidach, und spätestens hier dürften die restlichen Endorphine ausgeschüttet werden. Beide Touren erfordern
jeweils in den ersten Längen etwas Achtsamkeit, um keine größeren Blöcke oder Schuppen in Vibrationen zu versetzen.