Mit traumhaft schönen Tafonibildern empfahl sich diese Tour als eine der 100 schönsten Korsikas mit grandioser Kletterei in ausgezeichnetem Fels. Wir mussten dieses »Terrain d’Aventure« also
erkunden! Was wir antrafen, sprengte jedoch an so mancher Stelle unser Vorstellungsvermögen in Bezug auf klassische Kletterei. Und dabei hatten wir mittlerweile weiß Gott schon so einiges erlebt.
Anstelle schöner Tafoni-Genuss kletterei war hartes Riss-, Verschneidungs- und Kamingerampfe angesagt. Manche teils ausgesprochen originelle Stellen verlangten wegen ihrer schlechten
Sicherungsmöglichkeiten darüber hinaus eine etwas höhere Risikobereitschaft. Schöne Kletterstellen, die es durchaus häufiger gibt, traten daher etwas in den Hintergrund. Die Unternehmung ist
insgesamt ein Abenteuer- und Landschaftserlebnis erster Klasse. Dazwischen sorgen ausreichend Bäume und Sträucher für gute Standplätze, bei Klettergourmets allerdings eher für eine
Magenverstimmung. Wie in einer ethisch sauber erstbegangenen Tour üblich, wurden nur ein Normalhaken und drei Markierungsschlingen belassen. Wir haben die Anzahl etwas erhöht. Falls diese jedoch
wie die Steinmänner wieder entfernt werden sollten – und nicht nur dann –, ist ein feiner alpiner Spürsinn für die richtige Fährte absolut notwendig. Wer das Abenteuer sucht und mit allen
damitverbundenenRisikenbewusstumgehenkann,wird hier sicher nicht enttäuscht.