Im Wilden Kaiser wurde schon früh Klettergeschichte geschrieben, denn das Gebiet war mit dem damals für Kletterer üblichen Verkehrsmittel – dem Fahrrad – gut zu erreichen.
Getrieben vom Drang, Neues zu versuchen, entwickelte Hans Dülfer den nach ihm benannten Dülfersitz. Mit Hilfe dieser Technik setzte er sich bereits 1913 an der Totenkirchl Westwand ein Denkmal. Nach wie vor wird diese Tour gerne geklettert und hat nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Ganz ohne technische Finessen
gaben im Sommer 1977 Reinhard Karl und Helmut Kiene durch ihre Erstbegehung der „Pumprisse“ den Startschuss für den VII. Grad in den Alpen. Mit „Des Kaisers neue Kleider“ von Stefan Glowacz aus
dem Jahr 1994 fand die moderne alpine Sportkletterei ihren bisherigen Höhepunkt im Kaisergebirge. Mittlerweile wird die Felsflächenrestverdichtung mit Volldampf vorangetrieben und hat einige
kletternswerte Routen zu Tage gefördert. Als besonders lohnend erachten wir den „Genießersteig“ und die „First Class“ am Totenkirchl. Wenngleich die Wände beiderseits der Steinernen Rinne nicht besonders hoch sind, so lohnt doch ein
Abstecher in diese herbe Gebirgslandschaft.