Schon seit Jahrzehnten rollen zur Ferienzeit wahre Blechlawinen an den Gardasee. Insbesondere an Ostern finden alljährlich wahre Klettererprozessionen statt, so dass wir früher nur zum
Mountainbiken und „Powershopping“ dorthin gefahren sind. Die hohen Wände im Sarcatal haben wir nur im Vorbeifahren wahrgenommen, bis uns eines Tages ein Südtiroler Bekannter neugierig machte. Der
erste Anlauf verlief insgesamt noch etwas holprig und orientierungslos, und auch in der Folge mussten wir auf Grund dubioser Führerinformationen einige Touren vorzeitig beenden. Doch mittlerweile
haben wir eine Vielzahl fantastischer Linien geklettert und ausführlich beschrieben.
Vom alpinen Klassiker bis hin zur perfekt gesicherten Sportklettertour wird alles geboten. Dementsprechend vielseitig ist auch die Art der Kletterei: Plattenschleicher und steile Wandstellen gibt
es ebenso wie alpine Risse und Prachtverschneidungen.
Wenn allerdings im Frühjahr die ansonsten kaum störende Botanik auf den Bändern in voller Blütenpracht steht, sollte bei Allergikern das Heuschnupfenmittel im Rucksack nicht fehlen. Dennoch ist dies die ideale Kletterzeit.
Selbst an den Osterfeiertagen, an denen es in den Klettergärten hoch her geht, waren wir in den Mehrseillängenrouten fast immer allein unterwegs. Kein Wunder, denn die alten Klassiker klettert
kaum noch jemand, und die neu erschlossenen Touren kennen bisher noch wenige.
Nicht zu überbieten ist natürlich das Après-Climbing in der Metropole von Arco. Nach einem Besuch in den örtlichen Klettershops und dem anschließenden Gang zur Bar Centrale klingt der Tag in
einer der vielen Pizzerien gemütlich aus. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz lassen sich die Glukosespeicher gut mit einem Rieseneisbecher auffüllen.